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Das Comeback der Transaxle Porsche

Es ist schon etwas her, als ich den Blogeintrag "Porsche 924 - Eine gute Entscheidung" geschrieben habe. Mittlerweile habe ich ein paar kleine Unstimmigkeiten des 924 2.0 behoben. Die schmale Hinterachse wurde mit 25mm Distanzscheiben verbreitert, damit die Reifen nicht so verloren im Radkasten wirken. Das Fahrwerk wurde um 30mm abgesenkt und ein Edelstahl Auspuff ersetzt den schlichten Stahl Auspuff um die Optik des Hecks aufzuwerten. Ein Laie würde denken der Wagen wäre so vom Band gelaufen. Weitere optische Änderungen sind erstmal nicht geplant, weil ich das klare schlichte Design des kleinen Porsche so mag. Es soll diesmal aber nicht um meinen 24er gehen, sondern um die Transaxle Baureihe von Porsche im Allgemeinen. Als ich mich 2013 entschied der etwas anderen Baureihe des Zuffenhausener Sportwagen Herstellers eine Chance zu geben, hatte ich keinerlei Vorbehalte gegenüber diesen Autos. Damals wurden sie von den Puristen in der Porsche Szene aber immer noch verachtet. Diese sahen es auf den etablierten Treffen nicht besonders gern wenn sich plötzlich ein 924 unter die überwiegend aus 911er bestehenden Veranstaltungen mischte. Die üblichen Sprüche ließen nicht lange auf sich warten: "Der hat doch diesen Audi Motor vorne" "Das ist ja kein richtiger Porsche" und viele weitere dieser Sprüche konnte man sich meistens ungefragt anhören.



Dabei hat Porsche in seiner 70 Jährigen Geschichte ständig Auftragsarbeiten für andere Firmen erledigt, und Porsche tat das immer mit der gleichen Philosophie die sie für ihre eigenen Fahrzeuge vertraten - das Beste muss es sein. Das der erste Transaxle Porsche ein VW Entwicklungsauftrag war ist kein Geheimnis, aber es wurde zu einem jahrzehntelangen Stigmata. Die Kooperation zwischen VW und Porsche hinterließ beim 914 bei der eisernen Fangemeinde komischerweise keinen so faden Beigeschmack und dass der Porsche 356 auch aus vielen VW Teilen gebaut wurde interessierte heute wie damals keinen. Des weiteren sollte man auch im Hinterkopf behalten das der 928 sogar vor dem 924 in Entwicklung ging. Porsche war dementsprechend von der Transaxle Bauweise auch bei der Entwicklung ihres großen Gran Turismos schon überzeugt.


Fast Forward. 2021. In den letzten Jahren habe ich einige Treffen besucht und an diversen Ausfahrten teilgenommen. Dabei lässt sich beobachten das die klassische Porsche Szene viele neue Facetten zeigt, abseits vom Mainstream. Hier gibt es keine verdrehten Augen mehr, sondern ehrliches Interesse an einer Baureihe die ein ganzes Jahrzehnt prägte. Mittlerweile entdeckt eine neue Generation diese Autos wieder für sich, und die Transaxle Baureihe erfüllt wieder die Aufgabe für die sie vor 40 Jahren entworfen wurde: sie ist die Eintrittskarte in das Porsche Universum. Diesmal jedoch im Porsche Klassik Segment. Mittlerweile ist dies wohl auch in der Marketingabteilung der Zuffenhausener angekommen, denn das alte Image des „Hausfrauenporsche“ verblasst und nicht selten wird aus einem 924 / 944 ein paar Jahre später ein aktuelles Produkt aus dem Hause Porsche.

Dabei hilft eine fleißige und kreative Community die Baureihe wieder ins Rechte Licht zu rücken, was von den verschiedenen Porsche Publikationen gerne aufgegriffen wird. Natürlich versuchen auch wir mit unseren Videos und Social Media Engagements unseren Beitrag an einem neuen Image dieser lange verschmähten Sportwagen zu leisten. Selbstverständlich steht das ikonische Design des 911 ganz oben an der Spitze der prägendsten Automobile aller Zeiten, aber an seiner Seite haben die Transaxle Porsche ihren Platz verdient. Am Straßenrand gehen die Daumen nach oben, oder der mittlerweile seltene Anblick lässt die Leute erstmal ratlos zurück. Trotz der in den letzten Jahren etwas steigenden Preise sind die Autos noch verhältnismäßig günstig, was eine junge Käuferschaft zu der Marke lockt. Dies führt natürlich immer noch oft dazu das die Reparaturenkosten unterschätzt werden. Einige Ersatzteile haben sich den Porsche Schriftzug auch mit dem entsprechenden Preis erkauft. Die Tendenz geht aber spürbar weg von den verbastelten Groschengräbern und die Zeiten als sogar gute erhaltene Modelle verheizt wurden scheinen endgültig vorbei zu sein. Ich bin gespannt wie sich die Community in den nächsten Jahren noch entwickeln wird, aber im Moment macht es unglaublichen Spaß Teil dieser lebendigen Szene zu sein.




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